Was gefällt dir am besten bei uns?Das Konzept von 'für-einander' basiert seit seiner Gründung auf einem anthroposophischen Hintergrund und stellt eine Art Biotop in der ambulanten Pflegelandschaft dar. Für mich bedeutet dies vor allem, dass ich aufgrund dieses Hintergrunds zur ganzheitlichen Pflege angehalten und berechtigt bin. In meinen Augen sind meine Patienten, die ich täglich in ihrem Zuhause besuchen darf, nicht nur Träger von Symptomen und Defiziten, die behandelt oder ausgeglichen werden müssen. Ich betrachte sie als Menschen mit einer einzigartigen Lebensgeschichte, die sich oft stark von der Lebensgeschichte anderer Menschen unterscheidet und die in der Pflege angesprochen werden möchte.
Die Wertschätzung und Achtung der individuell vorhandenen Stärken bzw. auch Gesundungskräfte sollen dabei besonders im Fokus sein. Diese sollen durch die anthroposophisch ausgerichtete Pflege unterstützt und angeregt werden.
Das sind die Grundgedanken eines salutogenetischen Ansatzes! Unser Pflegeansatz betrachtet den Patienten nicht nur als Kunden, sondern als einzigartiges Individuum. Jeder Mensch hat aufgrund seiner persönlichen Geschichte eigene körperliche, seelische und spirituelle Bedürfnisse. Als Pflegekräfte sollen wir uns dieser Bedürfnisse bewusst sein und sie im Rahmen der Pflege bestmöglich berücksichtigen.
Die Bemühungen um Ganzheitlichkeit und das Bewusstsein dafür zeigen sich nicht nur in Bezug auf unsere Patienten, sondern auch auf andere Weisen bei 'für-einander'. Zum Beispiel verwenden wir bewusst muskelbetriebene Fahrräder für unsere täglichen Touren und verzichten auf Autos zugunsten der Natur, die in uns und um uns herum besondere Fürsorge verdient. Diese Entscheidung ermöglicht mir als Pflegekraft, zwischen meinen Einsätzen an der frischen Luft zu sein, mich zu bewegen und Natureindrücke zu genießen. Diese Eindrücke wirken sich positiv und anregend auf Gespräche mit den Patienten aus. Auch kleine Dinge wie mitgebrachte Blümchen oder Kastanien können so auch von Unterwegs mitgebracht und geteilt werden.
Ich finde es auch schön, nach einer langen Tour in unsere atmosphärisch so angenehmen Räumlichkeiten in der Nikolaistraße zurückzukommen. Dort finde ich fast immer etwas Essbares oder einen warmen Tee vor und habe ab und an einen netten Austausch mit unserem Geschäftsführer, unseren PDL's oder einer Kollegin / einem Kollegen.
Bitte erzähle uns von deinen besten Erfahrungen / Momenten, die du seit Antritt deiner Stelle bei uns erlebt hast.
Ich erzähle am liebsten von einer wiederkehrenden Erfahrung, die ich durch meine Ausbildung in anthroposophischen Pflegemethoden bei 'für-einander' machen darf. Dabei handelt es sich um die positive Wirkung von Anwendungen wie einem Fußbad mit anschließender Rhythmischer Fußeinreibung oder einer Rhythmischen Knie- und Unterschenkeleinreibung auf die Patienten. Diese Behandlungen heben das Wohlbefinden der Menschen hervor, vermitteln ein starkes Gefühl von Zuwendung und Geborgenheit sowie von Anregung und Ermutigung. Die Rückmeldungen der Patienten, sei es verbal oder durch Mimik und Körpersprache, sind nahezu durchweg positiv und erfüllen mich mit Freude.
Eine beeindruckende kollegiale Erfahrung der letzten Zeit ist die uneigennützige Unterstützung von drei Kolleginnen, die für das leibliche Wohl des Teams sorgten. Bei einer Teambesprechung bereiten sie liebevoll Suppe und wunderschöne Häppchen in unserer Küche zu. Solch ein Einsatz für das Gemeinsame ist charakteristisch für “für-einander” und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Eine schöne Erfahrung, die ich mit einer Patientin machen durfte aufgrund der Tatsache, dass wir mit dem Radl zu unseren Einsätzen unterwegs sind:
Letzten Sommer geriet ich auf meiner Tour vor meinem Spätdienst-Einsatz unvorbereitet in ein heftiges Gewitter mit Starkregen. Wodurch ich bei Frau K. im wahrsten Sinne des Wortes tropfnass und bis auf die Unterwäsche durchweicht, ankam. Ein Super-GAU? Weit gefehlt! Frau K. lud mich voller Mitgefühl in ihr Bad zum Umziehen ein, stellte mir Handtuch und Föhn zur Verfügung und bot mir selbstverständlich ein frisches T-Shirt und Unterhemd an, was ich alles superdankbar annahm. Schließlich gab sie mir ihren Schirm mit: „Damit Sie wenigstens auf dem Rückweg trocken bleiben“ war ihr augenzwinkernder Kommentar dazu. Wie gut es tut, ohne Umstände und so einfühlsam und liebevoll in einer Not gesehen und aufgefangen zu werden, durfte ich hier am eigenen Leibe durch einen Menschen erfahren, der sich seinerseits freute, einmal nicht die Pflegeempfängerin, sondern die Wohltätige sein zu dürfen.
Wie viel Spaß macht dir die Pflege bei uns? Hast du genug Zeit für deine Patienten?
Die Pflege vor Ort bei den Patienten macht mir schon viel Freude. Ich finde es sehr interessant, die Menschen jeweils in ihrem angestammten Umfeld, in ihrem oft
schon seit sehr langer Zeit bewohnten Zuhause zu erleben, dass ja viel über die Persönlichkeit eines Menschen aussagt. Der Umgang mit den überwiegend sehr betagten und auch häufig chronisch erkrankten Menschen, die meist auf ein Leben voller Entbehrungen und hoher Anforderungen zurückblicken, aber auch oft sehr abwechslungsreiche und illustre Biografien vorweisen können, ist sehr bereichernd.
Ich lerne - wie ich finde - viel für mein eigenes Leben und kann andererseits viel aus meinem eigenen Leben schöpfen und aus meinem Pflegewissen und Pflege-Erfahrungsschatz. Damit ich diesen Menschen jetzt in ihrer oft letzten Lebensphase hilfreich und unterstützend ein würdevolles Dasein bereiten kann. Dass nicht immer alles so perfekt organisiert werden kann wie im stationären Bereich, liegt in der Natur eines ambulanten Pflegedienstes. Das fordert meine Kreativität und mein praktisches Talent immer wieder heraus, was mir Spaß macht. Ich liebe das Radeln, das wir bei für-einander ganz bewusst aus Nachhaltigkeitsgründen dem Autofahren vorziehen - es fördert meine Fitness und unterstützt den „klaren Abschluss“ nach einem Pflegebesuch und macht den Kopf wieder frei.
Ganz besonders liebenswert finde ich an für-einander, dass unser Konzept tendenziell gegen die Idee der Gewinnmaximierung ausgerichtet ist und für den Menschen, wenngleich es uns seit Jahren immer schwerer fällt, uns dem anders ausgerichteten „Einfluss von außen“ zu widerstehen.
Wie zufrieden bist du mit dem Gehalt, den Zulagen und den Benefits?
Obwohl ich mir möglicherweise mehr vorstellen könnte, finde ich mein Gehalt, zusammen mit der Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr und anderen Zulagen, in Ordnung. Dies liegt auch daran, dass es – wie zuvor beschrieben – weitere Benefits bei 'für-einander' gibt, die mir zusagen und mich zufriedenstellen.
Wie ist die Stimmung im Team?
Die Stimmung ist überwiegend heiter, und es besteht ein stetes Bemühen untereinander in unserem multinationalen Team voller ganz besonderer Individuen, die jeweils ihre persönlichen Wesensschätze in Team und Pflege hineintragen. Dass wir in unserer großen „Wohnküche“ nicht nur Übergaben machen, Kopien und Faxe senden etc., sondern auch leckeres im Kühlschrank finden, gemeinsam essen, trinken und lachen, gehört auch zur Grundstimmung bei für-einander.
Wie wird bei der Dienstplangestaltung auf deine Wünsche eingegangen?
Im Hinblick auf die Verteilung der eigenen Arbeitszeiten bzw. der freien Tage kann man sich auf den in der Mitte des Vormonats veröffentlichten monatlichen Dienstplan verlassen.
Man muss allerdings damit rechnen, dass es zu Tauschwünschen von Kollegen kommt und zu Anfragen, ob man einspringen kann – vor allem bei krankheitsbedingten Ausfällen im Team. Es besteht kein Zwang, einzuspringen, man kann das ablehnen. Aber ich sehe es als Dienst an der Gemeinschaft unseres für-einander an, in der Not einzuspringen, wenn jemand krank oder verletzt ist. Meine Kollegen tun es im Notfall auch für mich!
Was schätzt du an deinen Führungskräften und deinem Arbeitgeber?
Ich schätze unseren geschäftsführenden Vorstand in gewisser Weise als den Steuermann von 'für-einander'. Dies liegt vor allem daran, dass er einer der Wenigen in unserem Unternehmen ist, die die Anthroposophie und ihre Errungenschaften als Grundlage unseres Dienstes an und mit dem Menschen vertreten und hochhalten. Diese Grundlage bildet den Ursprung der hohen Pflegequalität, die bei 'für-einander' angestrebt wird.
Das ist sehr wertvoll! Zudem ist er bereit, sich selbst bis zur Erschöpfung einzusetzen, wenn es bei uns mal wieder „hoch hergeht“. Er ist immer ansprechbar und bereit zum Gespräch, wenn es Probleme gibt.
Hast du das Gefühl, deine Arbeit wird wertgeschätzt?
Meinen Kollegen und mir kommt immer wieder große Dankbarkeit von unseren Patienten und ihren Angehörigen entgegen. Die Präsenz von 'für-einander' ist draußen sehr stark spürbar. Im Team erfahre ich Respekt und Anerkennung.
Würdest du eine Stelle im Unternehmen deinen Freunden empfehlen?
Ja - vor allem, wenn wir eine neue Pflegedienstleitung finden, die unser Pflegeteam mit Freude, Engagement und Überzeugung leitet.